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Tschernobyl und Fukushima-Was geschieht nach der Katastrope ?

Es war der 26. April 1986. Um 1 Uhr 23 Min. 40 Sek. explodierte der Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl.

180.000 Kilogramm hochradioaktives Material befand sich im Inneren des Reaktors. Die radioaktive Wolke machte vor keiner Grenze halt, sie zog um die Welt.

Die Welt wurde Zeuge des ersten Super-GAUs, des größten anzunehmenden Unfalls in einer Atomanlage.

11. März 2011 – 25 Jahre nach Tschernobyl  passierte infolge des Erdbebens der Super-GAU in Fukushima.

Keiner kann sie sehen, riechen oder fühlen. Radioaktive Strahlung ist für uns eine unsichtbare Gefahr. Wir wissen nicht wirklich viel darüber, außer dass sie mehr als gefährlich ist. Aber wie äußert sich das? Der Kinder- und Jugendarzt vom Christlichen Kinderhospital Osnabrück, Dr. Thomas Lob-Corzilius ist Mitglied in der Organisation

IPPNW- "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,  Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) " Er informierte am heutigen Abend die interessierten Zuhörer über die gesundheitlichen Langzeitschäden besonders bei Kindern und Jugendlichen nach den Reaktorkatastrophen. So kann heute noch in den Milchzähnen der Kinder das radioaktive Isotop „Strontium 90“ nachgewiesen werden.

Die drei Millionen Menschen in der Ukraine, die damals den radioaktiven Strahlen ausgesetzt waren, haben noch heute mit den Folgen zu kämpfen. 84 Prozent sind chronisch krank und veränderte Gene werden an folgende Generationen weitervererbt. .

In diesem Zusammenhang erklärte er auch den Begriff der Halbwertzeit (HWZ) von radioaktiven Stoffen. So hat z.B. Plutonium 239 eine HWZ von 24000 Jahren. " In diesen Dimensionen können wir gar nicht denken" sagte er weiter. Bereits 300 Gramm Plutonium 239, fein über die Erde verteilt, könnten bei der gesamten Erdbevölkerung Lungenkrebs bervorrufen !!!

 Ziel  des engagierten Kinderarztes Lob-Corzilius ist die Sensibilisierung der Menschen in Deutschland für die Problematik der Atomenergie. „Atomenergie ist eine tickende Zeitbombe“, so der Experte. Sogar heute, nach 25 Jahren, sind Landstriche in Schottland noch so radioaktiv verseucht, dass das Fleisch der dort weidenden Schafe nicht genießbar ist.

Ein internationales Ärtzekomitee sagt weiterhin , dass immer noch ca. 80 Prozent aller Kinder in irgendeiner Art  krank (z. B. Immunschwäche ) geboren werden. Dadurch sind sie besonders anfällig für Schilddrüsenkrebs, Leukämie usw.. Was das  an Leid und Elend bedeutet, ist unvorstellbar.

Vor 20 Jahren hat die ev. Kirche ein wohl einmaliges Projekt ins Leben gerufen : "Hilfe für Tschernobyl-Kinder". Über dieses Projekt sind in den Jahren 1991 - 2005 knapp 16.000 Kinder zu uns nach Deutschland gekommen. Dr. Lob- Corzilius hält diese Art der Hilfe, die sich ja nicht nur auf die körperliche Erholung beschränkt, sondern den Kindern auch einen enormen psychischen "Auftrieb" gibt, für sehr gut.

Auch hier zu uns nach Hagen kommen schon seit einigen Jahren Mädchen und Jungen im Alter von 8 - 14 Jahren für 4 Wochen zur Erholung. Im nächsten Jahr kommen wieder Kinder in der Zeit vom 30. Mai bis zum 27. Juni hier in den Kirchenkreis Osnabrück. Dafür werden immer wieder Gasteltern gesucht. Für alle, die mehr darüber wissen möchten, oder sich mit dem Gedanken tragen, auch einmal dieses "Wagnis- Kinder auf zunehmen" eingehen möchten, bieten wir am 12. Jan. 2012 um 19:30 Uhr im Alten Pfarrhaus einen Informationsabend an. Hier werden "erfahrene" Gasteltern berichten, wie das alles in der Praxis abläuft und dass es nicht nur eine Belastung ist, sondern auch sehr viel Freude macht, für 4 Wochen mit Tschernobyl-Kindern zusammen zu sein.

Nähere Auskunft dazu erteilt Familie Manfred Heinsch Tel. 05401-980103

 

 

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Werbeplakat für den Info-Abend Marion Martin begrüßt Dr. Thomas Lob-Corzilius aus Osnabrück
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Die Aussagen dieser..... .....drei  Darstellungen.....
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.....sind für uns eigentlich unvorstellbar Ca 45 Besucher waren gekommen....
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....um sich mit der Frage der Atomenergie und.... ....ihren Gefahren auseinander zu setzen
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Am Ende der Ausführungen von Dr. Lob-Corzilius ist bei allen Zuhören eine Betroffenheit zu spühren.

Allen ist wohl klar, unser Wohlstand und die Gier nach immer mehr Energie  Opfer fordern, die wir teuer bezahlen werden.

Marion M. bedankt sich, wie bei der KAB üblich, mit einer Flasche Rotwein und wünscht allen einen guten Weg nach Hause.